Klang und Kontemplation
Christine Ockenfels

Angebot für Trauernde


Wenn uns etwas fortgenommen wird,
womit wir tief und wunderbar zusammenhängen,
so ist viel von uns selber mit fortgenommen.
Gott aber will, dass wir uns wiederfinden,
reicher um alles Verlorene
und vermehrt um jeden unendlichen Schmerz.

Rainer Maria Rilke

Als ehrenamtliche Trauerbegleiterin habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Trauernde viel Energie im Kopfbereich haben. Der Versuch, den Verlust hauptsächlich über den Verstand zu bewältigen, führt dazu, dass die Verbindung zum Boden nicht mehr oder nicht genügend gespürt werden kann. Es fehlt an guter, haltgebender Erdung.
Viele Trauernde leiden darunter, dass sie auch sich selbst nicht mehr richtig spüren können. Sie erleben sich in einem nicht enden wollenden emotionalen Stress, verursacht durch Wechselbäder von Gefühlen wie Traurigkeit, Sorge, Angst, Verzweiflung, Schmerz, Sehnsucht und Wut über die eigene Ohnmacht und Hilflosigkeit. In diesem Chaos können sie ihre eigenen Bedürfnisse gar nicht mehr wahrnehmen und vernachlässigen sich selbst. 

Auf diesem Hintergrund liegt der Schwerpunkt meiner Angebote im Einsatz von Klang und / oder achtsamer Berührung durch das Handauflegen. Dies gehört in den wichtigen Bereich von Spiritual Care und ist eine sanfte Möglichkeit, den Trauerprozess zu begleiten bzw. punktuell tröstliche und heilsame Erfahrungen zu ermöglichen, die Trauernde so dringend brauchen. Heilsamer Klang und heilsame Berührung spricht verschiedene Ebenen an (Körper, Seele, Geist) und auf eine einfache, direkte Weise auch tiefe spirituelle Bedürfnisse, die oft gar nicht im Bewusstsein sind. In der Berührung können sie eher wahrgenommen und zugelassen werden. Dies kann eine wichtige Hilfe bei der Bewältigung der Trauer sein.
Dazu gehört für mich meine eigene spirituelle Selbstfürsorge, die mich befähigt, einen Raum anzubieten, in dem der Trauernde sich selbst wieder wahrnehmen und einen Zugang zur eigenen Mitte finden kann.

Klanganwendungen wie z.B. eine Klangmassage oder Klangmeditation.
Durch die tiefe Entspannung, die sich in der Regel einstellt, kann
Kraft getankt und so der Erschöpfung entgegengewirkt werden,
die verlorene Erdung zurückgewonnen werden,
die Verbindung mit dem Boden wieder gespürt werden,
sich ein seelisches und körperliches Wohlbefinden einstellen.
Mehrere regelmäßige Anwendungen können Körper und Seele wieder in Einklang bringen.  Die heilsamen Klänge fördern bei manchen Menschen die innere Wahrnehmung von Bildern zu neuen Lebensideen und Perspektiven.

Achtsame Berührung durch Handauflegen
Dies ist eine andere Möglichkeit der Unterstützung und bietet wie der Klang einen sensiblen Zugang zu tiefen Gefühlen in der Trauer.
Beim Handauflegen kann sich alles Mögliche zeigen: Vom Zustand der tiefen Entspannung bis hin zu einem Bach von Tränen. Alles darf da sein und kann sich dadurch lösen und verändern.
Jeder Mensch ist von Natur aus mit Selbstheilungskräften ausgestattet. Dies sind ordnende und heilende Kräfte, die für die Gesunderhaltung von Körper und Seele sorgen. Wenn wir die Hände auflegen, vertrauen wir auf die göttliche Heilkraft, die durch uns fließt und die ordnenden und heilenden Kräfte im Trauernden wecken kann.
Mehr Information zum Handauflegen kann auf der Seite Kontemplation und Handauflegen nachgelesen werden.

Fühlen Sie sich hiervon angesprochen, dann können Sie ganz  unverbindlich mit mir Kontakt aufnehmen.
Ich bin Mitglied im Verein
Hospiz "Die Brücke".

Trauerwanderung
Ein ganz anderes Angebot ist die Trauerwanderung, die Bettina Althoff und ich mehrmals im Jahr über "Ökumenisch in Bensberg" durchführen. Es ist uns ein Herzensanliegen, trauernden Menschen Wege zu eröffnen, auf dem die Trauer mitten im Leben Raum finden kann. Dazu machen wir uns gemeinsam auf den Weg in die Natur.

Bevor es losgeht, werden die Teilnehmenden eingeladen, zuerst sich selbst und den eigenen Körper und Atem zu spüren. Unterwegs gibt es Impulse, die wir als Einladung und Anregung verstehen. Sie können eine Unterstützung sein, in der Trauer zu sich selbst zu finden, eigene Gefühle zuzulassen, neue Perspektiven oder auch Kraftquellen zu entdecken.

Die Teilnehmenden können sich ganz frei fühlen, inwieweit sie die Themen und Fragen der Impulse für sich aufgreifen oder darüber sprechen wollen. Manchmal ergibt sich durch einen Impuls ein reger Austausch über das jeweils eigene Erleben des Verlustes und die Bewältigung des Alltags. Im Gehen auf dem „Lebensweg“ zeigt sich, wie individuell verschiedene Trauerwege begehbar werden können. Es wird oft als tröstlich und ermutigend erlebt, ein Stück des Weges miteinander zu gehen. Zwischendurch gibt es eine Pause und eine kleine Stärkung.
Zum Abschluss der Wanderung können sich die Teilnehmenden ein Foto aussuchen, das zu ihrer augenblicklichen Befindlichkeit passt. Sie bekommen auch das Blatt mit den Impulsen. So können später noch einmal in Ruhe nachspüren.

Trauernde, die mehrmals mitgewandert sind, stellen fest, dass die Trauer immer zu ihrem Leben gehören wird, sich aber mittlerweile verändert hat. Das Leben wird inzwischen leichter bewältigt und Lichtblicke sind mehr geworden.
Auch wenn der Verlust schon länger zurück liegt, manchmal Jahre, braucht sich niemand zu scheuen, mitzuwandern.

Wenn Sie Interesse haben, mitzuwandern, nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf.

Den jeweils nächsten Termin finden Sie unten auf der Seite unter Aktuelles.
Der Flyer mit allen Terminen kann hier heruntengeladen werden:
Flyer

Oasenzeit mit Klang und Lyrik
Im Hospizverein "Die Brücke" bieten wir einen Abend mit Klang und Lyrik für Menschen in Trauer an.
Die Klänge von Klangschalen und Monochord sind eine gute Unterstützung, sich auf dem Weg der Trauer einmal zu entspannen, sich etwas Gutes zu tun, sich zu spüren und einfach nur da zu sein, ohne etwas tun zu müssen.
Die sanften Klänge können Ruhe und Kraft schenken. Und der Klang ist wie eine Brücke  - da, wo es (noch) keine Worte gibt.
Den Klang verbinden wir zeitweise mit Worten in Form von Lyrik, die trösten, stärken und je nach dem auch erheitern können.

Den Abend gestalte ich zusammen mit Ruth Galler (Systemische Beraterin | Referentin in der Erwachsenenbildung
Er findet statt am Mittwoch, dem 10.04.2024 von 18.00 bis 19.30 Uhr im Kulturhaus Zanders, Hauptstraße 269,  51465 Bergisch Gladbach
Info und Anmeldung:
Silvia Schmidt, Tel. 02202-1867728
Mail: silvia.schmidt@hospiz-diebruecke.de

Der Flyer dazu kann hier heruntergeladen werden: Flyer